Die warmen Sonnenstrahlen kitzelten meine zarte Nase. Ich schmatzte genüsslich und blinzelnd die Augen öffnete. Ich erblickte das Lager, in dem mein weiß-brauner Körper gemütlich auf dem weichen Gras lag. Stille zog über das Lager, nur das sanfte Zwitschern der Vögel drang zu meinen Ohren. Gähnend streckte ich die Glieder, blieb dennoch liegen. Habe ich verschlafen? Schnell rollte ich mich auf den Bauch und blickte um mich. Ich hatte gar kein Zeitgefühl, doch die Sonne verriet mir, dass der Morgen begonnen hatte, um den Tag zu eröffnen. So ließ ich mir Zeit und legte den Kopf auf die Vorderpfoten.

Der Clan regt sich allmählich. Das Rascheln drang dumpf zu meinen Ohren, was mich sanft aufwecken ließ. Blinzelnd öffnete ich die Augen, während mein Körper noch immer eingekullert in einem Bau lag. Nur ganz leicht erhob ich müde die Schnauze, um zum Ausgang hinauszuspähen. Draußen entdeckte ich Bruchstern, unsere Anführerin. Ich streckte ausgiebig die Glieder, ehe auch ich hinaus trat. Mein Körper schüttelte sich einmal, ehe mein Blick erneut auf Bruchstern ruhte. Ich holte einmal tief Luft und zwang mich zu ihr zu gehen. Du schaffst das...du schaffst das, ermutigte ich mich und kam auch schon bei der Anführerin an. G-guten Mo-morgen, stammelte ich vorsichtig und neigte respektvoll den Kopf. Was ist der heutige Plan?, wollte ich noch fragen, jedoch blieb mir dort die Stimme weg. Allein, dass ich überhaupt ein Wort gesprochen hatte, war für mich recht ungewöhnlich. Unsicher blickte ich zu Boden, während mein Herz aufgeregt raste.

Da sah ich Sandnebel, die sich ebenfalls erhoben hatte und sich auf dem Weg zu Bruchstern machte. Ich blickte ihr nach und war gespannt, was die Dingofähe wohl machen würde. Zu meiner Überraschung hörte ich sie einige Worte stammeln und musste schmunzeln. Na, das ist mal was neues. Dass Sandnebel jemanden von sich aus ansprach, geschah schließlich nicht alle Tage. Doch man sah, dass Sandnebel noch immer in der Situation verloren war, so wie sie unsicher zu Boden blickte.
Nun erhob sich mein Körper, ein breites Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Ich streckte gemütlich die Glieder und trat geschmeidig zu den beiden größeren Fähen hinüber. Na, hallo ihr zwei, miaute ich entspannt und schmunzelte über Sandnebels auftreten. Und? Habt ihr auch gut geschlafen, fragte ich und setzte mich neben Sandnebel, den Blick in die Ferne gerichtet.

"Joa, ganz gut", meinte ich lächelnd zu Bruchstern. Mein Blick schweifte zu Sandnebel, die Kriegerin, die so schüchtern, aber doch eine recht gute Jägerin war. Lange kannte ich sie noch nicht, immerhin haben wir uns erst vor kurzem zusammengeschlossen. Wir Katzen mit den Dingos und gar mit den Raben. Wer hätte dies gedacht!
Und, was machen wir heute so hübsches?, fragte ich grinsend, während ich hoch zu Bruchstern sah.

Unsicher blickte ich zu Bruchstern, als auch sie mich begrüßte. Ein leichtes, vorsichtiges Lächeln zierte mein Gesicht. Kurz darauf entdeckte ich Fuchsblüte, die kleine kastanienbraun-weiße Katze. Ich nickte ihr als Begrünßung zu, sagte jedoch nichts. Sie sprach mit der Anführerin und am liebsten hätte auch ich gesagt, dass ich gut geschlafen hatte, doch dies war keinesfalls der Fall. Albträume verfolgten mich, seit wir unsere Clangefährten verloren hatten. Ich wollte die beiden nicht mit meinen Problemen konfrontieren, also schwieg ich - wie immer.
Mein Ohr zuckte, als Fuchsblüte die Frage stellte, die ich zuvor ausprechen wollte. Jedoch hatte ich mich schließlich nicht getraut, sodass ich ziemlich froh war, dass die Katze es sozusagen für mich getan hatte.

Bruchstern sah in eine bestimmte Richtung, woraufhin ich ihrem Blick folgte. Sie schien einen Moment lang auf den Frischbeutehaufen zu schauen, der nicht weit von uns in dem Lager lag. Kurz darauf stellte die Albino Dingofähe eine Frage, die mich sofort aufspringen ließ. Oh ja! Jagen ist immer gut! Lasst uns sofort loslegen!, miaute ich überglücklich und konnte es kaum erwarten. Jagen konnte man meinetwegen immer. Ungeduldig trat ich von einer Tatze auf die andere und ging einige Schritte voraus, ehe ich wieder stehen blieb und mich zu den anderen umdrehte, um auf sie zu warten.

Da hörte ich, wie Bruchstern uns etwas vorschlug. Jagen!, dachte ich freudig und wedelte unsicher mit der Rute. Das war genau das, was ich jetzt brauchte. Fuchsblüte war wohl genauso begeistert von dieser Idee, nur dass sie ihre Freude laut ausrief, während ich nur schwieg. Mit einem knappen Nicken stimmte auch ich Bruchstern zu, erhob mich und schüttelte mein Fell noch einmal durch. Die Katze lief voran, obwohl ich wohl Bruchstern eher den Vortritt gelassen hätte. Immerhin war sie die Anführerin, die uns leitete, und wusste wo genau es lang gehen würde. Während Fuchsblüte ungeduldig auf uns zu warten schien, blieb ich ruhiger - auch wenn ich mich tierisch freute. Mit einem vorsichtigen Lächeln blickte ich zu Bruchstern und würde warten, bis sie voran gehen würde.

Gähnend öffnete ich die Augen und blinzelte hinaus , wo die Sonne in meine Kuhle schien. Es ist wieder Tag, wurde mir bewusst, woraufhin sich mein Körper erhob. Ich streckte meine müden Pfoten und trat hinaus ins Licht. Gerade sah ich Bruchstern, unsere Anführerin, die sich mit Sandnebel und Fuchsblüte auf den Weg zu machen schienen. Wahrscheinlich wollen sie jagen gehen, dachte ich zufrieden und lächelte. Auch wenn ich es nicht laut ausgesprochen hatte, wünschte ich den dreien viel Glück.

(Huch^^" Afrikanischer Wildhund, merke ich mir jetzt! x3)

Bruchstern trat neben mich und lud Sandnebel ein, mitzukommen. Schon lief die Anführerin zum Lagerausgang und wollte ich gerade folgen, als ich eine Gestalt sah, die aus einer Kuhle gekrochen kam. Honigblatt!, begrüßte ich die ältere Heilerin freundlich, ehe ich blitzschnell herumwirbelte und Bruchstern folgte. Der Wind wehte mein Fell durch, was mir ein Gefühl von Freiheit gab.

~~> Das Flachland

Schon lief Bruchstern zu Fuchsblüte, woraufhin sie mich einlud mitzukommen. Ein Lächeln zierte mein Gesicht, ehe ich freundlich nickte. Da setzte ich meine Pfoten in Bewegung und stürmte Bruchstern hinterher. Doch als Fuchsblüte Honigblatt begrüßte, die gerade aus ihrem Bau heraus schlich, warf ich den Kopf zurück, um der Heilerin freundlich zuzunicken. Anschließend drehte ich mich wieder um und folgte Bruchstern und Fuchsblüte.

--> Das Flachland