Bruchstern meinte zu Fuchsblüte, es sei ihre Chance, woraufhin diese nach einem kurzen Zögern lospreschte. Ich sprang ab und schnappte mit ihren Krallen nach der Beute. Sie hielt es mit aller Kraft fest, doch das Kaninchen versuchte dagegen anzukämpfen. Doch es war einerlei, denn das Fellknäuel wurde von Fuchsblüte zum Glück abgebremst, wodurch auch ich hinterherkommen konnte und der Katze half. Mit einem kräftigen Biss beendete ich das Leid des Kaninchens und blieb hechelnd sitzen.

Gerade als das Kaninchen sich beinahe aus meinem Griff herausgezwängt hätte, kam Sandnebel herbeigestürmt und half mir mit der Beute. Auch ich setzte mich hin, während mein Atem ziemlich schnell ging. Ich habe es geschafft! Ein Kaninchen! Ich habe ein Kaninchen gefangen! Mir war durchaus bewusst, dass ich es mit der Hilfe von Bruchstern und Sandnebel niemals geschafft hätte. Doch genau dies machte auch ein Team aus, was mich ziemlich freute. Da sprach Bruchstern ein Lob aus, was meine Ohren zufrieden zucken ließen. Mit ihrer Rute deutete sie uns, weiterzugehen. So atmete ich noch einmal erschöpft ein und aus und setzte mich in Bewegung.

Bruchstern lobte uns für die Leistung, was meine Rute hin und her schwingen ließ. Ich nickte dankbar, ehe die Anführerin uns mit einem einer Geste bedeutete, weiterzugehen. Noch immer hechelte ich erschöpft, doch als Fuchsblüte losging, wollte auch ich nicht lange Zögern. Träge schlenderte ich voran.

Ich hielt Ausschau nach mehr Beute, entdecken konnte ich auf den ersten Blick jedoch nichts. Ich witterte einige Kaninchendüfte, doch diese waren älter. Ich schlug einen anderen Weg ein, etwas weiter weg von den Anderen beiden, und suchte weiter.

Bruchstern nahm das Kaninchen und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Konzentriert schnupperte ich am Boden entlang und ließ meinen Blick immer mal wieder über das Flachland schweifen. Gerade als ich dachte, wir würden nichts mehr finden, drang tatsächlich ein schwacher Geruch in meine Nase. Gezielt folgte ich der Fährte, bis sie immer intensiver wurde. Hase. Gleich darauf entdeckte ich das Fellknäuel, das um einiges größer war. Zufrieden drehte ich mich zu den anderen um. Fuchsblüte hatte sicj weiter entfernt, weshalb sie mich wahrscheinlich nicht sehen würde. Mit Gestik und Mimik versuchte ich anzudeuten, dass ich etwas gefunden hatte und hoffte dass Bruchstern mich sehen würde.

Es dauerte nicht lange, bis ich ein leises Piepsen vernahm. Instinktiv hielt ich inne, ließ meinen Blick über die Ebene schweifen. Nicht weit entfernt entdeckte ich ein winziges Näschen, das aus einem Erdloch herauslugte. Kurz darauf blitzte der braune Pelz einer Maus auf. Genau meine Spezialität. Sofort drückte ich mich näher zu Boden und fixierte den kleinen Vierbeiner. Viel Deckung gab es hier nicht, weshalb ich flach liegen blieb und mich keinesfalls rührte. Misstrauisch schnupperte das Mäuschen weiter in der Luft herum, doch wittern tat sie mich glücklicherweise nicht. Sie trat weiter hinaus und setzte vorsichtig ihre Pfötchen in Bewegung. Die Maus hatte ein genaues Ziel, nämlich einige Grasbüschel, gerademal drei Kaninchensprünge von dem Erdloch entfernt. Ob ich es noch schaffe? Einen Versuch war es wert.
Die Pfoten setzte ich sachte auf und näherte mich allmählich der Maus. Diese zupfte gerade an den Büscheln des Strauches, achtete gar nicht auf seine Umgebung. Meine Chance. Ich preschte hervor, meine Pfoten trommelten auf dem Boden. Doch die Maus reagierte schneller als gedacht, wirbelte herum und schnellte davon. Sie läuft zu ihrem Bau! Sofort schlug ich eine scharfe Kurve ein und sprang zum Erdloch, in dem sich die Maus in Sicherheit wiegen wollte. Ich versperrte ihr den Weg, dies bemerkte das kleine Fellknäuel jedoch viel zu spät. Ein zufriedenes Lächeln zierte mein Gesicht. Die Maus rannte mir mit erschrockenen Augen direkt in die Fänge. Ich fuhr die Krallen aus und schnappte mir die Beute, ohne jegliche Anstrengung.
Glücklich darüber nahm ich das Mäuschen zwischen meine Kiefer und trippelte davon.

Bruchstern verstand meine Geste und legte unser zuvor gefangenes Kaninchen ab, ehe sie um den Hasen einen großen Bogen schlug. Ich nickte zufrieden und machte ebenfalls einen Bogen um das Puschelschwänzchen, nur in der entgegengesetzten Richtung. Es schnupperte an ein wenig Grün. Unsere Chance. Ich preschte hervor, würde es aber wohl kaum einholen. Also entschied ich mich, es in Bruchsterns Richtung zu treiben. Wir mussten nur aufpassen, dass es nicht auf einmal eine Kurve schlug.

Auf einmal hörte ich meinen Namen rufen und wirbelte herum. Es war Bruchstern, keine Frage, doch sehen konnte ich sie nicht, genauso wenig wie Sandnebel. Ohne Zögern lief ich in die Richtung, aus der das Rufen kam und entdeckte sogleich die Umrisse meiner beiden Clangefährten. Glücklich darüber, mit einer selbstgefangenen Beute zurückkehren zu dürfen, beschleunigte ich gleich mein Traben, ehe ich bei Bruchstern und Sandnebel ankam. Oh, ihr habt auch etwas gefangen, nuschelte ich zufrieden, während meine Maus zwischen meinen Kiefern hing.

Bruchstern zögerte keinesfalls und nutze die Chance, als der Hase zu ihr getrieben wurde. Mit einem Biss beendete sie alles und ich kam hechelnd zum stehen. Ja allerdings. Das war leicht, dachte auch ich zufrieden.
Bruchstern legte mir den Hasen hin und schnellte zu ihrem Kaninchen, ehe sie nach Fuchsblüte rief. Ich nahm die frische Beute zwischen die Zähne und lief Bruchstern hinterher, während meine Rute freudig wedelte. Es dauerte nicht lange, bis auch die junge Katze zu uns kam, ebenfalls mit einer kleinen Beute. Ich nickte glücklich, als sie bemerkte, dass auch wir noch etwas gefangen hatten.

Zufrieden wedelte meine Rute als Bruchstern den Rückweg antrat. Ohne weiteres folgte ich ihr. Meine Gedanken waren die ganze Zeit beim Clan. Sie werden sich sicherlich über die Beute freuen.

~~> Lager, SilberClan